Elbphilarmonie sucht Mitsänger:innen

Wer hat Interesse?

Der Chor zur Welt der Elbphilharmonie sucht neue Mitsänger:innen!

In der Saison 2023/24 arbeiten wir mit dem Chor zur Welt mit Ramadu aus Simbabwe zusammen und widmen uns der Gesangskultur aus dem südöstlichen Afrika. Es würde uns riesig freuen, neue Gesichter und Stimmen in den kommenden Monaten begrüßen zu dürfen. Der Anmeldeschluss ist vorerst am 5.7.2023.

– Hier die Links zu unseren Social Postings, die gern geteilt werden können:

Insta: https://www.instagram.com/reel/CteMV2vsTof/?utm_source=ig_web_copy_link&igshid=MzRlODBiNWFlZA%3D%3D

Facebook: https://www.facebook.com/elbphilharmonie.hamburg/posts/pfbid0r73HWfqvR32N4aqtcCR16GQy4yBHhxj7WNzcWKq7jT5qguwhD9bTb2o8xzZfvw4Pl

Twitter: https://twitter.com/elbphilharmonie/status/1668921471194759168

Christmas Gospel Night! Celebrate & Sing!

Liebe AfroGospel-Freunde, Musikliebhaber und Konzertbesucher!

 Endlich – es ist wieder möglich und das möchten wir mit Ihnen zusammen feiern: Seien Sie live und vor Ort dabei, bei unserem ersten Konzert nach einer langen Pause!

Am 17.12.2021 können Sie uns dann in voller Präsenz bei unserem weihnachtliches Gospelevent – unter dem Motto „Christmas Gospel Night! Celebrate & Sing!“ in der Erlöserkirche in Borgfelde/ Hamburg erleben.

Was Sie erwartet? Ein einmalig weihnachtliches Gospelkonzert mit:

  • den großartigen Gospel-Solisten: Ruth Lomboto – geliebt und bekannt aus dem Fernsehformat „The Voice of Germany“, Dorrey Lyles – eine der heißbegehrtesten Gospelsängerinnen Deutschlands und Vollblutmusiker Folarin Omishade mit seiner unverkennbar fantastischen Soulstimme
  • den powervollen und stimmgewaltigen Chören „Die Hamburg Gospel Ambassadors“ und „The Worshippers“
  • einer grandiosen Live-Band sowie
  • einer besonders schillernden Mischung aus klassischen und multikulturellen weihnachtlichen Songs – die Euch Weihnachten direkt ins Herz tragen!

Lassen Sie sich verzaubern, mitreißen und spüren Sie Weihnachten und das Leben auf eine ganz besondere und einzigartige Weise!

Also, schnell Tickets sichern unter:

https://afrogospel.vbotickets.com/events?ref=sm

Wo: Erlöserkirche Borgfelde, Jungestraße 7, 20535 Hamburg

Wann: 17.12.21// 19 Uhr// Einlass 18:30 Uhr

Tickets bestellen unter: www.afrogospel.de

Preise:

  • 17,- EURO zzgl. Vorverkaufsgebühr
  • 14,- EURO zzgl. Vorverkaufsgebühr für Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung
  • 22,- EURO an der Abendkasse (Öffnung der Kasse ab 18:15 Uhr)
  • 14,- EURO Live-Stream-Pass

Wenig Zeit oder kein Ticket mehr ergattert? Kein Problem – holen Sie sich unser Event ganz einfach per Livestream in Ihr Wohnzimmer und genießen Sie unser Konzert live und direkt von Ihrem Sofa aus.

Hinweise:

Es handelt sich um eine 2G Veranstaltung mit den aktuell notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen. (Bitte bringen Sie Impf- oder Genesenenausweis sowie den Personalausweis mit zum Konzert.)

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von einer Nachweispflicht befreit und dürfen „bis auf weiteres“ am Konzertbesuch teilnehmen (lt. Stand vom 23.10.21)

Bei unserem Konzert herrscht freie Platzwahl.

Auf unserer Seite www.afrogospel.de erfahren Sie alles zu aktuellen Hinweisen und möglichen Änderungen, die sich durch, von der Regierung angegebene und einzuhaltende Corona-Verordnungen ergeben können!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr AfroGospel-Team

Tagesthemen Reportage über Internationalen Gospelgottesdienst

On Saturday the Tagesthemen showed a report about our International Gospel Service and the African Community in Hamburg St. Georg-Borgfelde. Check out the link below. The report starts at 10:37min.

Am Samstag gab es in den Tagesthemen eine Reportage über unseren Internationalen Gospelgottesdienst und die afrikanische Gemeinde in Hamburg St. Georg-Borgfelde.

Hier ist der Link (Reportage beginnt bei 10:37min):

https://www.ardmediathek.de/video/tagesthemen/tagesthemen/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2VzdGhlbWVuLzMwZjg0NjQ5LTYzM2UtNGJlYS04ZjFhLWRlZmQwODUxOTgxYQ/

Misleading Theologies – Dialog/Dialogue

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde!
Hiermit laden wir Sie und euch herzlich ein zu
 Misleading Theologies – Einführung – Dialog – Austausch – zum 1. Symposium der AACC, Nairobi 2019
In Nairobi trafen sich 2019 über 80 Teilnehmende aus den Afrikanischen Kirchen und 20 Partner*innen aus der Diaspora zu einem Symposion zum Thema „Misleading Theology“. Im Mittelpunkt steht eine Theologie, die sich von Gottes befreiender Botschaft entfernt. Mit dieser Gesprächsreihe eröffnen wir eine Plattform, um nach kulturellen und spirituellen Prägungen zu fragen, in Dialog zu treten mit Traditionen und Identitäten und um einander mehr zu verstehen.
Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer!
Wegen der aktuellen Corona-Lage bitten wir um eine Anmeldung im Afrikanischen Zentrum unter
s.bruhns@kirche-hamburg-ost.de
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie digital teilnehmen oder an der Präsenzveranstaltung teilnehmen möchten. Für die Teilnahme an der Präsenzveranstaltung in der Erlöserkirche Borgfelde benötigen wir für das Corona-Hygieneschutzkonzept Ihre Kontaktdaten.
Herzliche Grüße
Pastor Peter Mansaray

Dear ladies and gentlemen, friends!
We are cordially inviting you to
Misleading Theologies – Introduction – Dialogue – Exchange – about the 1st symposium of the AACC, Nairobi 2019
In 2019, over 80 participants from the African churches, and 20 partners from the diaspora, met in Nairobi for a symposium on the subject of “Misleading Theology”. The focus is on a theology that moves away from God’s liberating message. With this series of talks, we are opening up a platform to ask about cultural and spiritual imprints, to enter into dialogue with traditions and identities and to understand each other more. Please find further information in the flyer!
Due to the current Corona situation, we ask that you to register at the African Center using the following email:
s.bruhns@kirche-hamburg-ost.de
Please let us know whether you would like to participate in the event digitally or in-person. In-person participation at the Church of the Redeemer in Borgfelde will require your contact details in compliance with the Corona-hygiene protection concept.
Regards
Pastor Peter Mansaray
Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost
Afrikanisches Zentrum Borgfelde, Jungestraße 5, 20535 Hamburg, Tel. & Fax.: 040 – 271 92 75
www.afrikanischeszentrum.de • www.diakonie-und-bildung.de • www.facebook.com/AfrikaZentrumHH

 

Neue Küche im AZB

Das Afrikanische Zentrum hat eine moderne neue Küche

In unserem letzten Newsletter haben wir Sie darüber informiert, dass z. Z. der Bau einer neuen, modernen Küche im afrikanischen Zentrum Borgfelde im Gange ist. Wenn ich Ihnen heute schreibe, bin ich voller Dankbarkeit und Freude, Ihnen mitteilen zu können, dass die Küche fertiggestellt wurde. Dies wäre ohne die engagierte und harte Arbeit der Arbeitsgruppe African Center unter der Leitung von Frau Gerlinde Geffers nicht möglich gewesen. Unser Dank und unsere Anerkennung gilt insbesondere dem Hamburger Spendenparlament, das uns eine Spende von 21.100 € zur Verfügung gestellt hat, um dieses Projekt zu verwirklichen.

Wenn ich zurückblicke und die alte mit der neuen Küche vergleiche, bin ich über die vielfältigen Unterschiede erstaunt. Ich frage mich jetzt, wie es unseren Frauen im Laufe der Jahre gelungen ist, in dieser alten, heruntergekommenen und engen Küche Essen zuzubereiten. Unsere Damen müssen für ihre immensen Opfer gelobt werden, um sicherzustellen, dass wir bei unseren Veranstaltungen wie dem Café Mandela, der Nacht der Kirchen, der Straßen- sowie unseren Sommerfesten auch weiterhin qualitativ hochwertiges afrikanisches Essen bekommen. Der Geschmack Afrikas im Afrikanischen Zentrum, seien es Platanen, Bohnen, gebratenes Huhn oder gebratener Reis, wird immer wieder von unseren Besuchern gelobt.

Ich erinnere mich lebhaft an die Lampedusa-Krise in Hamburg in 2013. Unsere Frauen entschieden sich bereitwillig dafür, fast 300 Männern aus Lampedusa, Italien, die nach Hamburg kamen und das Bleiberecht forderten, warmes afrikanisches Essen anzubieten. Jeden Dienstag und Samstag kamen unsere afrikanischen Brüder in das Afrikanische Zentrum, um ein afrikanisches Gericht zu probieren. Während dieser Zeit mussten die Frauen mit viel Phantasie und Einsatz in unseren Räumlichkeiten improvisieren, da die alte Küche für derartige Mengen an Essen nicht gemacht war. Ein Bravo den Frauen des afrikanischen Zentrums! Sie haben in dieser alten und engen Küche Wunder vollbracht. Jetzt jedoch können wir alle glücklich jubeln, denn wir haben eine brandneue Küche.

Leider mussten wir aufgrund der Corona-Epidemie alle Veranstaltungen absagen, bei denen Essen serviert wird. Es wird jedoch sicherlich eine Zeit nach Corona geben. Wir freuen uns darauf, den Komfort einer modernen Küche zu nutzen und zu genießen. Seien Sie also gespannt auf die Einladung zur offiziellen Eröffnung unserer neuen Küche, wahrscheinlich irgendwann im nächsten Jahr.

Wir träumen auch weiterhin von der Modernisierung des Pastorats. Dazu gibt es zwei weitere Phasen in diesem Projekt. Es soll zu einem interkulturellen Treffpunkt für Menschen afrikanischer und europäischer Herkunft werden. Die Räumlichkeiten sind derzeit jedoch nicht für derartige Aktivitäten geeignet und es werden bessere sanitäre Einrichtungen benötigt.

Wir freuen uns, Sie hoffentlich bald in unser modernisiertes Haus einladen zu können. Dafür freuen wir uns auf Ihre Unterstützung und Spenden.

Anbei unser Spendenkonto:

Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde    

Geldinstitut: Hamburger Sparkasse

IBAN: DE69 2005 0550 1230 1214 59     BIC: HASPDEHHXXX

Verwendungszweck: Umbau Afrikanisches Zentrum Borgfelde (und Adresse für die Spendenbescheinigung)

Die Spendeneinnahmen fließen direkt und zu 100% in das Umbauprojekt.

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Peter Sorie Mansaray

Pastor und Leiter Afrikanisches Zentrum Borgfelde

Interview mit Peter Mansaray „Das Thema Rassismus muss alltäglicher werden“

Interview mit Peter Mansaray „Das Thema Rassismus muss alltäglicher werden“

Peter Mansaray ist seit neun Jahren Pastor und Seelsorger im Hamburger Stadtteil Borgfelde.

Nach der Ermordung von George Floyd ist das Thema Rassismus auch hierzulande wieder stärker in den Fokus gerückt. Dabei geht es nicht nur um spezielle Formen wie „racial profiling“ bei der Polizei, sondern um den strukturellen und institutionellen Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft. Yvonne Nadler sprach mit Peter Mansaray, Leiter des Afrikanischen Zentrums Borgfelde und Pastor der African Christian Church in Hamburg, über Rassismus allgemein und in der Kirche und was man dagegen tun könnte.

Yvonne Nadler: Das Thema Rassismus wird aktuell wieder stärker thematisiert. Welche Aspekte der Debatte halten Sie für wichtig? Was ist Ihnen aufgefallen?
Peter Mansaray: Mir ist es wichtig, dass Rassismus nicht verallgemeinert wird. Es geht jetzt um Rassismus gegen Schwarze*Menschen. Wir sollten diesen Rassismus in unserer Gesellschaft benennen. Wir sollten jetzt überlegen, welche Maßnahmen können wir entwickeln, um auf diesen Rassismus einzugehen.

Es ist auch wichtig, dass dieser Kampf kein Schwarzer Kampf wird. Wir brauchen mehr Verbündete auf beiden Seiten, die dieses Thema ansprechen.

Die Mehrheitsgesellschaft, die Weißen, haben die Instrumente, um Rassismus zu thematisieren und zu bekämpfen. Sie sind in der Pflicht, das zu tun. Der latente Alltagsrassismus muss durch strukturelle und institutionelle Art bekämpft werden.

„Mit den Schwarzen Menschen reden, nicht über sie“

Was heißt das konkret?
Menschen, die Rassismuserfahrungen machen, sind damit meist allein. Sie schlucken den Alltagsrassismus und merken, dass sie keine Chance haben, sich dagegen zu wehren. Es geht darum, Menschen, die diese Erfahrungen machen, ernst zu nehmen. Mit den Schwarzen Menschen reden, nicht über sie.

Sie sind Pastor der African Christian Church hier in Hamburg und Seelsorger im Afrikanischen Zentrum Borgfelde. Ermutigen Sie Menschen in der Gemeinde und in Ihrem Umfeld, aktiv anzusprechen, wenn ihnen Rassismus begegnet?
Ich mache einer Art Empowerment für meine Leute hier, dass sie nicht scheuen, das anzusprechen. Dass sie, wenn etwas passiert, hierherkommen können, um darüber zu sprechen. Ich ermutige sie aber auch, aufzupassen, wenn sie in einer Situation in der Minderzahl sind. Ich würde jetzt nicht an einem Bahnhof, an dem drei starke Männer stehen und mich beleidigen, sagen: ‚Ihr seid Rassisten!‘ Denn sie würden mich niederschlagen. Aber wenn ich in einem Gespräch in einer vertrauten Situation bin, in der sich jemand rassistisch äußert, dann reagiere ich sofort und sage: ‚Das geht nicht! Ich fühle mich verletzt in dem, was du gesagt hast.‘

Abwehr als Reaktion auf den Vorwurf von Rassismus

Wie wird darauf reagiert?
Die Menschen fühlen sich häufig erst einmal ertappt und reagieren überrascht, wenn das Wort Rassismus ins Spiel kommt. Es ist oft sogar eine Art Abwehr: ‚Nein, nein rassistisch bin ich nicht. Bei mir gibt es dieses Phänomen nicht’.

Es gibt aber auch andere Beispiele: Vor einiger Zeit kam ein deutscher Student zu mir, der mit mir darüber gesprochen hat, dass er ein Problem damit habe, dass seine Freundin eine Beziehung mit einem Schwarzen hatte. Er war nicht böse oder gewalttätig. Er wollte einfach Hilfe holen, sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Und was halten Sie davon?
Ich habe ihn gelobt. Das war eines der schönsten Gespräche hier, das ich je gehabt habe. Ich hoffe, dass Viele, die solche Rassismen mit sich herumtragen, sich trauen, das zu äußern und fragen, ‚wie kann ich damit umgehen?’. Sonst bleibt Rassismus latent in der Gesellschaft bestehen.

„In der Kirche gibt es keinen offenen Rassismus“

Wo zeigt sich struktureller und institutioneller Rassismus in der Kirche?
In der Kirche gibt es keinen offenen Rassismus. Dass man anhand einer Hautfarbe sagt, du kommst nicht in die Kirche oder nicht in diese Position, das gibt es nicht. Aber es gibt auch in der Kirche Menschen, die dich anders anschauen, die dir nicht die Hand geben mögen. Der latente Rassismus muss als Thema in unserer Kirche angesprochen werden. Es muss zu unserem Alltag werden, dass wir das nicht einfach unter den Teppich kehren. Es ist unangenehm, ich weiß. Aber wir müssen Rassismus ansprechen: gerade als Kirche. Das ist unsere prophetische Aufgabe.

Und die Kirche hat ja schon einiges auf den Weg gebracht. Wir haben ja den interkulturellen Öffnungsprozess der Nordkirche. Es gibt einen Qualitätszirkel zum Thema  Rassismus und Gesellschaft in der Kirche. Das ist ein Zeichen, dass das Thema auch von der Leitungsebene bearbeitet wird. Es gibt noch mehr zu tun, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Interkulturelle Öffnung bedeutet Anderssein zu verkraften und Rassismus stärker zu thematisieren.

 

„Zum Antirassismus-Training kommen immer dieselben Leute“

Haben Sie das Gefühl, man hört Sie zu dem Thema in der Kirche an?
Ich werde als Person und in meiner Arbeit ernst genommen. Aber: Das Thema Rassismus muss alltäglicher werden. Ich wünsche mir mehr Veranstaltungen dazu.

Es ist ja so: Zum Antirassismus-Training kommen immer dieselben Leute. Das ist ein Zeichen, dass das Thema nicht ernst genommen wird. Kirchliche Gremien wirken manchmal wie ein ‚closed shop’ für Menschen, die anders sind.

Das hat auch Diakonieleiter Dirk Ahrens gesagt im Interview, dass sich die Vielfalt der Gesellschaft zu wenig in der Mitgliedschaft geschweige denn der Leitungsebenen von Kirche und Diakonie abbildet…
Ja, das ist so. Die Leitungsebene muss sich öffnen für das Neue, und auch die Kirchengemeinden müssen ermuntert werden, ihre Gremien zu öffnen. Die Kirchengemeinde in St. Georg ist da ein Vorbild, sie hat uns in den Kirchengemeinderat eingeladen. Nochmal: Der Schritt muss von der überlegenen Mehrheitsgesellschaft kommen. Das ist deren Pflicht. Wenn diese mich einlädt in Gremien, fühle ich mich wertgeschätzt. Wenn ein Mensch das Gefühl hat, er ist gewollt, kann er sein Potenzial voll ausschöpfen.

„Die Bekämpfung von Rassismus ist keine Alltagsfliege“

Was wünschen Sie sich?
Es muss eine Studie geben, in unserer Kirche, in der Mitglieder und Funktionäre nach ihrem Verständnis von Rassismus gefragt werden. Anhand der Auswertung sollten Maßnahmen entwickelt werden. Dafür braucht es eine Stelle. Ich spreche hier nicht von einem ad-hoc-Komitee, mit dem man auf die aktuellen Ereignisse reagiert und zeigt: Wir sind international. Nein. Die Bekämpfung von Rassismus ist keine Alltagsfliege, das wird lange dauern. Rassismus ist in unserer Kultur tief verwurzelt. Man stelle sich vor: Die Kirche hat ein Büro Antidiskriminierung und Antirassismus, und dieses Büro leitet eine afrikanische Frau, frisch aus der Uni, voll mit Power und Energie. Das würde der Gesellschaft die Augen öffnen und zeigen, dass Kirche das Thema ernst nimmt. Wenn ich entscheiden könnte, gäbe es diese Stelle ab sofort.

 

Benachteiligte Menschen an die Hand nehmen

Nichtsdestotrotz wäre ja die optimale Vorstellung, dass sie überall anklopfen können und hereingelassen werden… 
Ja, das wäre das Beste. Aber von allein passiert nichts. Wie man auf Deutsch sagt, die Leute müssen zu ihrem Glück gezwungen werden. Es muss Maßnahmen geben. Zum Beispiel solche, die gezielt die Pastorenschaft von Menschen mit dunkler Hautfarbe unterstützen. Das bedeutet, Jugendliche afrikanischer Herkunft in den Gemeinden anzusprechen, Theologie zu studieren, Stipendienprogramme für sie zu erarbeiten. Benachteiligte Menschen müssen an die Hand genommen werden. Sonst passiert überhaupt nichts. Die schaffen das nicht. Es muss gezeigt werden, ihr seid gewollt. Und wenn der Mensch merkt, er ist gewollt, dann kann er blühen wie eine Blume.

Und, wie Sie sagen, die Möglichkeit haben, Rassismus zu thematisieren und anzusprechen…
Richtig. Rassismus kann überall passieren, bei jedem. Jeder muss sich bewusst sein, ich bin nicht immun gegen Rassismus. Es gibt Stereotypen, die man hat, aber diesen Stereotypen und Vorurteilen muss man begegnen. Jeder Mensch, jeder von uns hat Vorurteile. Deswegen muss jeder bei sich selbst schauen.

„Davon ausgehen, dass Schwarze kein Deutsch sprechen können. Das ist Rassismus“

Haben Sie Beispiele für subtilen Alltagsrassismus?
In der U-Bahn zum Beispiel sitzen wir meistens allein da, für uns ist es fast Normalität. Es kommt auch häufig vor, dass Weiße Menschen Schwarze Menschen auf Englisch ansprechen, automatisch. Weil sie davon ausgehen, dass Schwarze kein Deutsch sprechen können. Das ist Rassismus.

Wie kann man diese Situationen verbessern?
Setzen Sie sich als Weiße Person daneben. Dann setzt über nonverbale Kommunikation bei anderen Weißen Menschen vielleicht ein Nachdenken ein darüber, warum sie sich nicht neben den Schwarzen Mann gesetzt haben. Und sprechen Sie alle Menschen erst einmal auf Deutsch an, besonders fremde Menschen, lächeln Sie sie an und fragen: ‚Wie geht es Ihnen heute?’. Die Menschen merken dann, dass jemand sie wahrnimmt und nett zu ihnen ist. Das hilft sehr.

Ich möchte noch etwas abschließend sagen: Ich möchte, dass meine Kinder Deutschland als Heimat ansehen. Sie kennen Afrika nur aus Urlauben. Es wäre schade, wenn sie eines Tages sagen, wir sind Afrikaner aus Sierra Leone. Dann ist etwas falsch an dieser Gesellschaft.

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*Schwarz und Weiß werden hier großgeschrieben, um zu verdeutlichen, dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt, und keine reelle „Eigenschaft“, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist. Mehr Infos in diesem Beitrag der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland sowie im Glossar für diskriminierungssensible Sprache von Amnesty International

Our International Gospel Service is back!

We would be happy if you could join us on 12.07.20 at 11 am for our service.

Due to Covid-19 restrictions we can only accommodate 53 people in the church and will allow attendees in on a first come first serve basis. Observance of social distancing rules as well as mask wearing is mandatory.

Wir würden uns freuen, wenn ihr am 12.07.20 um 11:00 Uhr mit uns den Gottesdienst feiern würdet.

Aufgrund der Covid-19 Massnahmen sind nur die ersten 53 Teilnehmer bei dem Gottesdienst gestattet. Die Regeln des Abstandhaltens und der Maskenpflicht gelten dabei.